Was nun folgt, ist ein Paradoxon- ich habe längst erwähnt es schon:
warum, weiß keiner außer er- tut er sich mit den Pferden schwer?
Wir lieben ihn mit Cowboyhut, das braune Leder steht ihm gut,
die blauen Jeans und fesche Schuh, mal auch ein Mäntelchen dazu,
als Reiter, schneidig im Gefecht, jawohl, und auch das Pferd ist echt,
trabt er dann quer durch die Prärie: man glaubt es kaum-es ist nur Theorie:
da war ein schlimmer Gaul dabei, der ihm verdross die Reiterei,
hat`s unsanft ihn gezwickt am Arm? Kam gar der arme Hintern dran?
Hat`s etwa seiner sich entledigt? Wurde sein Kopf vielleicht beschädigt,
fand er sich dann am Boden wieder, belämmert und verstaucht die Glieder?
Kann sein, eins flüchtete mit ihm am Rücken,
was er dann fand nicht zum Entzücken...?
Ist gar ein Irrtum hier verbreitet und er ja gar nicht selber reitet?
Das tät mich wundern, wirklich wahr! Hat er nen Doppelgänger gar?
"For Christ`s sake, Michael, Kristofferson and Walken are so much more attractive than [French actress] Isabelle Huppert is that the audience will spend the entire film wondering why they're [making love to] her instead of each other!"
Heaven's Gate
Der Nate, der tut mich sehr erbarmen, so tut ihm doch, dem Armen-
ein kräftig' Süppchen kochen, dass er was kriegt auf seine Knochen.
So traurig schaut er unter'm Hut, die Liebe tut ihm gar nicht gut,
und dass er sie noch teilen muss, das ist für ihn gar ein Verdruss.
Doch kennt kein Mitleid er mit denen, sich sich das Vieh zu Unrecht nehmen;
Man kann sich glücklich schätzen wird man nicht von ihm sogleich gekillt.
So cool, voll Anmut- jugendlich- doch mit ihm spaßen, das geht nicht.
Doch wenn er flüstert ihr ins Ohr: ich habe heute noch was vor
mit dir- ich sorg' für Überraschungen, da wird mich doch das Herze eng.
Er ahnt noch nicht, dass er durchsiebt wie eine Gießkanne bald wird,
erst hat er mit dem Jim 'nen Zoff, auch die Regierung wird sehr schroff,
sie zünden ihm das Häuschen an und Ella ihm nicht helfen kann.
zum x-ten Mal entfleucht sein Geist- erschossen wird er wie zumeist.
Walken-Western (Milagro Beanfield War, Sarah, Plain and Tall, Heaven's Gate)
Obwohl er beruflich schon auf Pferden reiten musste, haben sie ihn nie gemocht, sagt Walken. Als er am Set von „ Heaven's Gate“ acht Monate lang fast jeden Tag auf einem Pferd reiten musste , hat er nur gegrinst und es ertragen. Aber als er in „Im Angesicht des Todes“ seinen Schurkenauftritt hatte, hatten die Stuntleute von James Bond eine kreative Lösung für eine Pferderennszene. „Das war ein ausgestopftes Pferd. Auf einem Wagen. Mit Reifen. Und sie haben es hinter einem Lastwagen hergezogen“, erinnert sich Walken. Walken weigerte sich auch, für seine Rolle in „Sleepy Hollow“ ein echtes Pferd zu reiten, weil er panische Angst vor den schnellen Tieren hat. Der Filmveteran (...) warnte die Chefs von „Sleepy Hollow“, also ließen sie ihn auf einer mechanischen Nachbildung galoppieren. Und er war verblüfft, als er entdeckte, dass dieses leblose Requisit in Hollywood eine reiche Geschichte hatte. Er sagt: „Ich steige wirklich nicht gern auf Pferde. Als ich in „Sleepy Hollow“ drehte, sagte ich ihnen: „Ich kann nicht nur nicht reiten, sondern habe auch irgendwie Angst vor Pferden.“ "Also ritt ich ein mechanisches Pferd - ich glaube, es war dasselbe Pferd, das in "National Velvet" mit (DAME) Elizabeth Taylor verwendet wurde."
Excursus Sleepy Hollow/Sarah, Plain & Tall
Genug des Spekulierens nun, allein er `s weiß; was ist zu tun?
in Zukunft rührt kein Pferd er an, man eines noch ihm bieten kann:
ein Ross aus Stahl wär zu erwähnen, das ihn dann schaukelt durch die Szenen,
schmiegt sich mit schwarzem Zottelhaar in seine Hand und schnaubt sogar,
wirft er sich in das Schlachtgetümmel, so stört es gar nicht das Gefimmel,
so sehr er fuchtelt mit Geschrei, das ist dem Tierchen einerlei.
Der Herr, er scheut den Sport. Und auch vom Tennis treibt`s ihn fort,
vom Golfen woll`n wir gar nicht reden, noch nie ein Football-Spiel er sich gegeben.
(Es scheut der attraktive Herr auch den Besuch von Parties sehr.
Er liebt sein Haus am Lande mehr.)
Nicht zu vergessen, bitte sehr- auch unser guter Jacob wär': (Sarah, Plain & Tall)
der fegt auf seinem Gaul dahin, ich wahrlich von den Socken bin!
Und doch war`s wirklich gar so schön, ihn durch Montana reiten sehen,
und bei Milagro`s Bohnenfeld- (wo sich ganz nebenbei die Frage stellt,
wieso die grünen Pflänzelein mal groß waren und dann wieder klein...)
Shoot the sun down
Christopher Walken hat bei verschiedenen Gelegenheiten erwähnt, dass er (i) Pferde, (ii) die Sonne und (iii) Gewehre nicht mag. Hatte er während der Dreharbeiten irgendwelche besonderen Probleme mit einem dieser Dinge?
Chris war damals ein echtes New Yorker Geschöpf. Ich hatte tatsächlich Reitstunden für ihn im Central Park organisiert und ihm eine schießbare Version des Colt-Patterson-Repetiergewehrs geschickt, mit der Bitte, das Auseinander- und Zusammensetzen zu üben, und einen Ort organisiert, an dem er es abfeuern konnte. Ich bat ihn auch, seine Haare ein wenig wachsen zu lassen und sich eine Woche vor den Dreharbeiten nicht zu rasieren, und wir würden uns überlegen, wie er am besten aussehen würde, wenn er am Drehort ankäme. Sagen wir es so: Der Cowboy sagte, er sei noch nie auf einem Pferd gesessen, das Gewehr war nicht abgefeuert und sein Haar war kurz, was für ihn normal war. Man kann wohl sagen, dass er weder Pferde noch Gewehre noch die Sonne mochte. Was er jedoch hatte, war eine frühe Form dieser intensiven, schwer lesbaren, unrhythmischen Synkopierung, die so sehr zu seiner Persönlichkeit geworden ist. Ich glaube nicht, dass er viel Zeit im Freien verbracht hat, schon gar nicht in der Wildnis, aber was seine Darstellung so fesselnd und interessant macht, sind all diese Spannungen, die der Figur letzten Endes definitiv gut getan haben.
Er näherte sich der Figur aus einer inneren Perspektive und blieb darauf konzentriert. (...)
Was Mr. Rainbows langes Haar angeht: Meine ursprüngliche Vorstellung war sehr ähnlich zu dem, was Sie zuvor postuliert haben, nämlich dem Anti-Establishment-Credo der Hippies der 70er Jahre. Im gesamten Drehbuch gibt es viele Aufnahmen und Schnitte zu den prismatischen Effekten seiner Sonnenbrille. Und wie ich bereits erwähnte, war Chris‘ anfängliches Aussehen eine Enttäuschung für mich. Im Nachhinein denke ich jedoch, dass seine Instinkte großartig waren und der Figur besser gedient haben, als es meines getan hätte. Ich denke, mein Bild war zu offensichtlich und klischeehaft. Seins hat eine viel universellere und sicherlich zeitlosere Figur in Bezug auf das „Aussehen“ geschaffen.
(Aus einem Interview mit Regisseur David Leeds)
Leeds sprach in höchsten Tönen von seiner Besetzung und drückte seine besondere Bewunderung für Walkens Hingabe zum Realismus aus. Einmal, so erinnerte sich Leeds, bestand der Schauspieler darauf, während einer Szene, in der seine Figur am Boden festgebunden und von Geiern angegriffen wird, wirklich gefesselt und hilflos zu sein. Andererseits gab Leeds mit einem Grinsen zu, dass er während der Dreharbeiten vor Ort mit wenig Zeit und Geld gezwungen war, für die Reitszenen häufig ein Stunt-Double für Walken einzusetzen, da dieser keine Erfahrung auf dem Pferderücken hatte.
Wie Walken selbst in einer Dokumentation über die Dreharbeiten von Sleepy Hollow aus dem Jahr 1999 zugab: „Ich komme aus New York City. Ich bin mitten in der Stadt aufgewachsen. Ich weiß nichts über Pferde. Ich habe einige Western gedreht, aber meine Erfahrungen mit Pferden waren nicht gut. Ich habe Angst vor ihnen und sie mögen mich nicht besonders.“ (cowboysindians.com)
Last Man Standing
Es fährt in einem alten Ford ein Mann durch einen staub`gen Ort,
es ist ne üble Geisterstadt,die fast jeder verlassen hat,
allein der Pompfüneberer*, der Sheriff und die alte Bar
sind noch für die Verlass`nen da,
und das sind üble Burschen, denn: zwei Gruppen einer Schmugglergang.
Banditen, so ganz recht adrett, in Anzug, neckties, Hurenbett.
Die rechte Hand der einen ist uns wohlbekannt, das ist der Chris.
Wie immer hier den Bösewichter spielt- hat er dazu noch im Gesicht
ein gruseliges Mal: ne Narbe, die sich zieht zu Tal
von Schläfe bis zum Schluckkanal.
Dazu er ziemlich krächzen tut, sein Kehlkopf funktioniert nicht gut.
Er war schon früh ein schlimmer Spross, den nie der Tod sehr arg verdross,
kaum war er 10, da zog er ihm, dem Vater, einfach unterm Kinn
ein Messer von dem einen Ohr zum andern,
drauf tat er in ein Heim schnell wandern,
für arme Waisen, das er dann mit 15 einzuäschern er begann.
So war das liebe Kind sehr früh geraten zu `nem tranchierten Sonntagsbraten.
Doch trotz der physischen Gebrechen
tut er die andern glatt ausstechen (reimt sich grad noch...)
mit seiner Größe, seinem G´schau, er leckt die Lippen, ganz genau,
und tut auch manchmal mit den Händen so wedeln wie einst bei den Engeln,
auch riecht er (am Revolverlauf) wie unser Gabriel zuhauf,
kein Grinsen kommt dem Kerl aus, und nein, er ballert, ei-der-Daus!
Die Leichen liegen quer, erledigt mit dem Schießgewehr;
der Mann, der andre Ballermann, nennt sich John Smith- und als sie dann
auf einmal zueinander treffen und heimlich ihre Kräfte messen,
da wünscht der fremde Mann zu wissen, ob Hickey könne hier am besten schießen?
Erwidert doch der gute Chris das sei ja nicht so ganz gewiss,
dass er der beste Schütze sei, jedoch der bestaussehende- ei-ei!
Hickey: I heard you got Finn. That was Doyle's best shooter.
John Smith: I thought you were the best.
Hickey: Nah, just the best lookin'.
So großes Selbstvertrau`n er hat, so geht doch dann nicht alles glatt,
da hat er noch den alten Trick, er wirft sein Schießgewehr zurück,
der Gegner zögert- soll er nun den andern hinterrücks zerbröseln tun?
Doch ehe dieser sich entschließt und gleich den Hickey kalt erschießt,
kommt ihm grad dieser schon zuvor, und knallt nem Gegner in das Ohr,
und feuert auch noch weiter munter in restliche Organe: runter
bis in die Magengrube auf dass der sicher gebe Ruhe..
Doch endet diesmal es fatal: der gute Smith in seiner Qual,
der blickt hier volle durch`s Gescheh`n,
( H. gab ihm vorher zu versteh´n, sollten in Chicago sie sich wieder seh´n,
dann könne er ihn löchern, doch nicht hier in dieser Öde, keine Zier
für einen Helden, der er ist...), doch Smith, der hört nicht auf den Mist,
der ist jetzt früher dran und schießt gezielt den Hickey übern Haufen,
tja, das ist diesmal schief gelaufen.....
Sobald er abkratzt, unser Held, mir das ja ganz und gar nicht gut gefällt
So blutet auch das Herze hier-is ja völlig daneben....
*Leichenbestatter, wienerisch
Dass unser Chris so gern 'nen Gangster spielt, den noblen Herrn
aus üblen Kreisen, und bevorzugt Italiener,
lässt manche glauben, er sei auch eener
aus diesem südlichen Europaland (nun ja, es wär auch keine Schand..)
Er selbst ist ja zwar Am`rikaner,doch elterlicherseits
aus Schottland und aus Deutschland samma!!
Anmerkung: Walken-Beiträge sind aus meiner alten chriswalken-HP