Straßenbummel mit Hund
- Lady Aislinn
- 11. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. März
Spazieren und flanieren durch die Häuserreihen birgt so manche Überraschung.

Im einen Garten ist der Über-Nachbar tätig, schaut aber geflissentlich weg, weil er mich nicht besonders leiden kann oder er sich als was Besseres fühlt, er schneidet einfach weiter seine heiligen Rosen. Gut, also nicht beirren lassen und weiter gehen. Da kommt die etwas ältere Damen mit ihrem Dackel, der mich wie ein Wahnsinniger begrüßt, als hätte ich Würstchen in der Tasche, Na wenigstens einer, der mich leiden kann.
Beim nächsten Haus aber kläfft mir ein undefinierbarer Köter entgegen und will mir an die Gurgel, kann aber gerade noch vom ebenso suspekten Herrchen daran gehindert werden. Weiter geht’s, frischen Mutes, und da ich zu 99,9 % immer die erste bin, die grüßt, nicken mir manche höflich bis freundlich zu.
Dann schlurft ein steinalter Labrador daher, dem die Ohren bis zum Boden hängen vor Müdigkeit und den ich kurz streicheln muss, bevor er sich vor mich hinlegt. Nach einem kurzen Pläuschen unter Hundefreunden flaniere ich weiter zu Häusern, die mir neu erscheinen und mir Mauer für Mauer beweisen, wie lange mein letzter Spaziergang eigentlich schon her ist. Schande über mich…
Ich komme am Haus von Hannibal vorbei, dem Zahnklempner i. R., seine dunkle Kutsche steht in der Hauseinfahrt, seine Hunde bellen (beißen auch, wie es am Zaun geschrieben steht).
Am Waldesrand angekommen, werde ich von zwei weiteren Wachhunden verbellt und komme mir langsam wie ein Störenfried oder Einbrecher vor. Vorsichtshalber wechsle ich die Straßenseite, denn beim Hauseingang hängt drohend ein Maulkorb und ein unübersehbares Achtung! Ganz selten kommt mir ein menschliches Wesen entgegen, wenn, dann sportliche, die mit ihrem Kinderwagen vorbeisprinten. Mantelträger aber nie.
Ich sammle rasch noch ein paar Blümchen und trete den Heimweg an, nehme aber die noch einsameren Nebenstraßen in Angriff. Noch ein BMW, diesmal in Weiß, aber kein Hund. Der Nachbar im Zwetschkenbaum tönt sein Grüß Gott und sägt weiter, und endlich habe ich dir rettende Haustüre erreicht. Fifis Gekläff ertönt von ferne, aber für diesmal ist mein Bedarf an Hunde-Bekanntschaften gedeckt, Leinenzwang hin oder her.