Ich gestehe: ich habe es versucht!
Ein einziger Zug an einem Stummel, und mir wurde fast übel (vielleicht vor Aufregung). Damals war ich 14, also mitten in den wilden Jahren einer Pubertierenden und auf Sommerlager (Schullandheim) in Kitzbühel, zwecks Verbesserung der Englisch-Kenntnisse. Wir schliefen in Stockbetten, zu viert oder zu sechst.
Eines abendlichen Spaziergangs, eingehängt bei einer Kollegin, vernahm ich das erste Mal das Wort Lesbe aus dem Mund eines vorwitzigen Jungen und hatte keine Ahnung hatte, was das bedeuten sollte. Ich wurde endlich aufgeklärt!
Des Nachts schlichen sich ein paar Jungs in unser Zimmer, um unsere schlafenden Hände in kaltes (oder warmes?) Wasser zu tauchen, und was dann passierte, wollten sie wohl gerne sehen. Aber es kam nicht dazu, weil ich immer schon einen leichten Schlaf hatte und die anderen weckte (Mist, murmelten die Jungen und verschwanden), aber das Experiment hätte sowieso nicht funktioniert, so steht es zumindest im Internet. (mit anpinkeln und so).
Dann war dort noch eine Gruppe italienischer Buben, und, wie könnte es anders sein, es bahnten sich einige kleine liebliche Kontakte an. Ich war so aufgeregt, das erste Mal mit einem männlichen Wesen Händchen zu halten, dass mir schauerte. Mit einem gewissen Piero stand ich noch lange danach in Briefkontakt, was mein damaliger Nachbarsjunge, der bei meiner Mutter in Nachhilfe ging (wegen mir), nicht so gerne sah. Mein Gott, waren wir jung und dumm!
Am Abschiedsabend des Sommerlagers wurden verschiedene Gesellschaftsspiele veranstaltet, unter anderem Singen! Ich grölte und wurde zweite von drei Angetretenen. Auch mit der “lesbischen” Kollegin schrieb ich noch lange danach Briefe. Sie hatte einen Freund namens Horsti, also bestand keine Gefahr, dass sie mir Avancen machte.
Ob mein Englisch von diesem Unternehmen profitierte, kann ich nicht sagen, zwischenmenschliche Beziehungen förderte es wohl, lesbisch oder nicht …