Temperatursturz, Katastrophen und vorweihnachtliche Gutsis/Guetzli, Einmal Klinik & retour, Kastanien auf dem Autodach
Nach recht umfangreichen Renovierungsarbeiten auf der Website wage ich mich nach längerer Zeit wieder einmal an einen Blog-Eintrag, denn vor lauter Stieren in den "Kasten" habe ich gar nicht recht mitbekommen, was in den letzten Tagen so abgeht vor der Haustüre (das Einkaufen wurde schnell abgespult, denn man flüchtete vor den mörderischen Außentemperaturen). Ein bisschen aus der Übung kommt man auch mit dem Verfassen von Texten....
Wetter und Garten:
Also: Inzwischen herbstelt es recht merkbar, mit den ersten farbigen Blättern an Bäumen und gereiftem Obst in Nachbars Garten (und den Zwetschken in unserem). Mir ist, als blühten eben noch Krokusse, Schneeglöckchen und andere Frühlingsboten auf der heimatlichen Wiese. Und ebenso rapide vergangen sind die Tage des Hochsommers mit Temperaturen um die 35. Ein gewaltiger Temperatursturz um ca. 20 Grad (nicht gelogen) innerhalb eines Tages bescherte uns vor kurzem einen halben bis einen Meter Neuschnee im Gebirge und fast bis in Talnähe. Da hieß es: einheizen, wollte man nicht an den Zehen frieren.
Ja, und in drei Monaten ist Weihnachten schon wieder Geschichte. "Aber dieses Jahr schenke ich nichts"; "Ich auch nicht, sicherlich!" aber der Zwang, der Zwang!.... Der Mensch, stets in Erwartung besserer Zeiten: im Winter auf den Sommer, im Sommer auf kühle Tage, im Herbst auf wärmere. So entnehme ich dies zumindest dem allgemeinen Small-Talk und der Presse. Mir isses wurscht. Ich bin meistens zu faul oder beschäftigt, um länger raus zu gehen. Ausrede Corona! Damals und anscheinend bald wieder... na, hoffentlich nicht! Zitat Frankfurter Rundschau: "Corona-Zahlen in Österreich schnellen in die Höhe: Erste Gesundheitskasse reagiert mit „Maske tragen“ (vor drei Wochen).... Machen wir also das Beste draus und HYGGE mit Lebkuchen, der Freizeit und warmen Socken auf dem Sofa!
Mein Naturgarten ist inzwischen mehr Natur als Garten, da ich mich bis jetzt erfolgreich vor dem Mähen gedrückt habe und der Gärtner ja nicht wegen jedem fürwitzigen Grashalm anrücken kann und will (der Mann lässt sich bekanntlich eh recht bitten, so beschäftigt ist er mit Hecken-Schneiden, denn da sind die Nachbarn scharf: kein überhängender Zweig darf ihren Gartenfrieden stören!:). Es ist jedoch durchaus interessant zu verfolgen, was da alles so wächst und gedeiht auf einer ungemähten Wiese, weil meine family beinahe die einzige in der Umgebung ist, die den Rasen nicht auf Wimbledon-Maße trimmt.
Die Zwetschken pflücken sich auch nicht von alleine, was Wespen und Scharen (!) von Admiral-Faltern umso mehr freut, wenn sie sich an zertretenem Fallobst gütlich tun. Wespen torkeln auch nicht mehr ins Haus, seit es draußen so viele Schmackis gibt :)
Anmerkung: Die Maiglöckchenblätter sind inzwischen braun verfärbt, sie sind mit den Funkien die ersten im Herbst, die ihre Farbe verlieren, und beide untrügliche Zeichen von kälteren Nächten (in Tirol bereits drei Grad gemessen). Stabiler Kreislauf unbedingt vonnöten! Der Föhn, der grausame Migräne-Terrorist, sorgt andererseits für wunderbar klare Altweibersommer-Tage.
Einmal Klinik und retour: Kürzlich mit dem Taxi auf der Autobahn Richtung Innsbruck unterwegs, zu einer Routinekontrolle (Schilddrüse ist eh ok) im noblen Mercedes oder e-Auto ohne Kupplung- eine neue Erfahrung für mich führerscheinloses Wesen (ich habe bis jetzt allerdings noch kein BMW-Taxi erspäht, leider, und wer keinen Führerschein besitzt, wird sowieso argwöhnisch beäugt).
Auf der Kurzreise an sich sieht man allerdings nur Autos, Staus und vorbeiziehende Schallschutzmauern. Die kleinen Aussichtsfenster, so alle paar hundert Meter in die Wände eingebaut, sind wohl eher Zierde als Nutzen. Bitte, wer kann (und darf) bei der Geschwindigkeit (auch wenn sie auf 100 begrenzt ist), da munter in die Gegend lugen? Vielleicht die Beifahrer? Aber die meisten Fenster sind seit der letzten Inspektion eh bereits beschlagen.
Was mir noch ins Auge stach: in der Zwischenzeit wurden fleißig Wiesen zugebaut, Häuser aufgestockt und erweitert, und in jeder Garageneinfahrt parken ein bis zwei Autos, mindestens. Und das neueste Modell, keine alten Kisten, wohlgemerkt. Autofreie Zonen? Mitnichten. Passanten sieht man nur mehr vereinzelt. Anscheinend werden Autos mehr gepflegt als so manche Beziehung...
Kastanien und leere Parkplätze: Vor der städtischen Zahnarztpraxis herrscht gähnende Leere am Parkplatz. Umso besser für Gehfaule, aber nicht bedacht, dass der Föhn Kastanien aufs Autodach schmettert und was sonst noch so alles von den Bäumen kommt. Ganz Schlaue wissen dies, nur die Provinzler anscheinend nicht (und zu denen zähle ich).
Ich glaube, ich habe schon mehrmals erwähnt, dass ich den Herbst sehr schätze.
Trotzdem.