Schlagzeile 2016: „Von Lucasfilm kommt der erste der Star Wars-Einzelfilme, „Rogue One: A Star Wars Story“, ein brandneues episches Abenteuer. In einer Zeit des Konflikts verbündet sich eine Gruppe ungewöhnlicher Helden, um die Pläne für den Todesstern zu stehlen, die ultimative Vernichtungswaffe des Imperiums. Dieses Schlüsselereignis in der Star Wars-Zeitlinie bringt gewöhnliche Menschen zusammen, die sich entscheiden, außergewöhnliche Dinge zu tun und dabei Teil von etwas Größerem werden als sie selbst. Im Kino ab Dezember 2016.“
Ein düsterer und etwas nasser Kriegsfilm mit guten Spezialeffekten, aber einigen Logikfehlern (die Akteure leben von Luft und Wasser, im wahrsten Sinne des Wortes, und und arbeiten anscheinend 24/7 durch.) Und der blinde Mönch mit seinem ewigen Mantra ist etwas nervig.
Eigentlich bin ich ja ein Trekkie und glühender Verehrer von Mr. Spock, Kirk und Pille, besonders, was die originellen Dialoge angeht, weniger die haarsträubenden Plots, was mich aber nicht davon abhielt, jede der drei ersten Filme von Star Wars etliche Male zu verfolgen (via Kino und TV).
Spektakuläre Spezialeffekte, tolle Schauplätze, aber müde Handlung.
Von der riesigen «Star Wars»-Fangemeinde mit Sehnsucht und Vorfreude erwartet, wurden sowohl die drei von 1999 bis 2005 nachgeschobenen Prequels, als auch die jüngsten Filme wie «The Force Awakens» (2015), «The Last Jedi» (2017) und «Solo: A Star Wars Story» jedoch mit Kritik eingedeckt, weil sie nicht den Erwartungen entsprachen oder zu viel wiederholten. Auch «Rogue One – A Star Wars Story» fand nicht nur Beifall. Doch eines lässt sich der Film von Gareth Edwards nicht nehmen: Es ist der erste Star-Wars-Film, der sich an Erwachsene richtet, ohne flapsige Späßchen und knuddelige Fantasiefiguren für den Spielzeugmarkt. (Anm: Fantasiefiguren habe ich genügend in Rogue One entdeckt).
"Rogue One" setzt zeitlich vor George Lucas’ erstem "Krieg der Sterne" an und erzählt die Geschichte einer Rebellengruppe, die die Baupläne vom Todesstern stiehlt und sich gegen das Imperium erhebt. Es handelt sich also um ein Prequel, das sich aber als ein in sich geschlossenes Abenteuer abseits der Skywalker-Familiengeschichte versteht. Trotz des Titels „Rogue One“ – der Name des Rebellenschiffs – steht also kein „Rogue Two“ an. (Anm: zum Glück).
Die Britin Felicity Jones bildet das emotionale und kämpferische Herzstück (und veranlasste die englische Presse zu freudigen Titeln wie „Das britische Imperium schlägt zurück“). In einem knackigen Intro erfahren wir, wie aus dem Zopfmädchen Jyn Erso eine verbissene Kämpferin wird. Ihr Vater (Mads Mikkelsen) wird vom Imperium dazu gezwungen, an der Konstruktion des Todessterns mitzuarbeiten, während die Tochter flüchten kann. Endlich erwachsen, sucht Jyn ihren verschwundenen Erzeuger und gründet schließlich die Gruppe der Rebellen.
Gefühlsmäßig erreicht die trübe Vater-Tochter-Geschichte nicht jenen Tiefgang, der offensichtlich angestrebt war. Dafür bestimmt vor allem die Ikonografie des Kriegsfilms die Bilder: Zerbombte, orientalisch anmutende Städte, in denen die Sturmtruppen des Imperiums ihr Unwesen treiben, atmen den Realismus von zeitgenössischen Kriegsschauplätzen.
Ohnehin setzen sich die Rebellen aus einer betont multi-kulturellen Gruppe zusammen – noch dazu angeleitet von einer Frau – während der Vertreter des Imperiums als blonder, blauäugiger Mann das faschistoide Böse verkörpert.
Kein Star Wars-Film ohne C-3PO und R2-D2. Auch Rogue One muss nicht auf die kultigen Droiden verzichten. Auch wenn deren Auftritt während der Schlacht von Scarif nur sehr kurz ausfällt. (Anm: genau drei Sekunden)
Ben Mendelsohn als Antagonist Orson Krennic verleiht dem Film eine dringend benötigte Intensität. Seine finstere Ausstrahlung und entschlossene Bösartigkeit kontrastieren stark mit dem humorvollen Droide K-2SO, gesprochen von Alan Tudyk, dessen trockener Witz gelegentlich mit dem ernsten Ton des Films kollidiert. Während die optische Umsetzung und die Action-Sequenzen beeindrucken, kämpfen die Charaktere darum, sich in der erzählten Geschichte zu behaupten. Dies führt zu einem gewissen Ungleichgewicht, das die emotionale Wirkung des Films mindert.
Hintergründe zu den Nachdrehs:
"Die Befürchtungen, dass der schwere Kriegsfilm zu einem heiteren Gaunerfilm verwässert wird, sind unbegründet- „Der Film ist ganz anders als [ Das Erwachen der Macht ], und das ist Absicht“, sagt eine Quelle. „Es ist ein Kriegsfilm.“
Quellen:
Star Wars 1977: Wie alles begann
1977 erschien mit "Krieg der Sterne" von George Lucas der erste "Star Wars"-Film in den Kinos. Die Space Opera schlug ein wie eine Bombe, revolutionierte das Science-Fiction-Genre und wurde zu einem der größten popkulturellen Phänomene bis heute. Über 40 Jahre ist das nun her. Seitdem avancierte das "Star Wars"-Universum zu einem gigantischen Franchise aus zwölf Filmen und mehreren Serien.
Speziell Neueinsteiger tun sich bei dieser Menge sehr schwer, den Überblick zu bewahren - vor allem weil die Filme und Serien inhaltlich nicht in chronologischer Reihenfolge erschienen sind. Aber auch Fans von "Star Wars" verlieren gerne mal den Überblick darüber, was noch zum offiziellen Kanon gehört.
Und dann kommt noch die größte Diskussion dazu: In welcher Reihenfolge sollte man sich "Star Wars" ansehen?
Star Wars Reihenfolge nach Erscheinungsjahr
1977: "Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung" (früher: "Krieg der Sterne")
1980: "Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurück" (früher: "Das Imperium schlägt zurück")
1983: "Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (früher: "Die Rückkehr der Jedi-Ritter")
1999: "Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung"
2002: "Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger"
2005: "Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith"
2008: "Star Wars: The Clone Wars"
2015: "Star Wars: Episode VII – Das Erwachen der Macht"
2016: "Rogue One: A Star Wars Story"
2017: "Star Wars: Episode VIII – Die letzten Jedi"
2018: "Solo: A Star Wars Story"
2019: "Star Wars: Episode IX – Der Aufstieg Skywalkers"
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Mein Fazit:
Als "Fan" der ersten Stunde sind mir immer noch die ersten drei Filme von 1977-1983 am liebsten, mit den witzigen Dialoge zwischen den Droiden, Han Solo und Chewie, sowie Helden, die einem im Gedächtnis bleiben (Harrison Ford, Mark Hamill und Carrie Fisher, und das erste böse Schnaufen von Darth Vader, dem beinahe weltweit bekannten "Lord Helmchen"), Filme, in denen zwischenmenschliche Beziehungen noch eine Rolle spielten und nicht der Krieg, Waffengedöns, Massenabschlachtungen, Düsternis und Schlammschlachten. Die Charakterköpfe waren damals durchwegs origineller. Ich habe mir den Film Rogue One im Fernsehen gegeben (war etwas mühsam, besonders in der ersten Hälfte, in der zweiten Hälfte, ein heilloses Durcheinander, dominierte das ohrenbetäubende Kriegsgeschehen) und weiß schon einen Tag danach nicht mehr die Namen der Schauspieler, die Hauptdarstellerin blieb irgendwie immer blass und so gar nicht einer Kriegerin entsprechend... ups.....sorry, aber böse schauen geht anders.
Am besten gefielen mir früher immer, wie gesagt, die Dialoge zwischen dem Goldenen C-3PO (kurz 3PO), einem Protokolldroiden, und seinem Weggefährten R2-D2, die einige der wichtigsten Ereignisse der galaktischen Geschichte miterlebten. Trotz seiner umständlichen Art wurde C-3PO zu einem Helden der Rebellen-Allianz. Gerade diese flapsigen Sprüche, aber auch Han Solos Charakter verliehen der Haupttrilogie das Menschliche, Witzige, Ironische. Überhaupt zog mir dieses Emanzengetue der Hauptdarstellerin in Rogue One etwas den Nerv. Leia Organa (in Rogue One ca. eine Sekunde lang zu sehen) agierte da irgendwie anders, zurückhaltender. Dass Star Wars als Kriegsfilm bezeichnet wird, stimmte mich auch ein wenig melancholisch. "Ausgeschlachtet" ist das Ganze nun aber wirklich.