Reminiszenz Volksschule
- Lady Aislinn
- 10. Juni 2024
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Apr.
Die alte Volksschule befand sich ziemlich weit unten im langgestreckten Dorf, und die Neubauten, in die wir in den 60er Jahren gezogen waren, recht weit oben

Es hieß also, jeden Tag ca. vier Kilometer (hin und zurück) zu wandern, manchmal 2x pro Tag, wenn Handarbeiten oder Turnen auf dem Programm stand (Ein freundlicher, mir zugetaner Schulkollege holte mich hie und da mit dem Roller ab, um mein Köfferchen zu transportieren).
Die Pädagogen waren zum Teil recht bemerkenswert. Der alte Dorfpfarrer mit seinem Stöckchen, (von dem er ab und zu in der ersten Reihe Gebrauch machte) und eine ältere, sehr liebenswürdige Dame, die später von einer etwas strengeren Kriemhild abgelöst wurde. Ich verdanke der älteren Pädagogin viel, wir mussten oft Diktate schreiben, und zum Dank für ein Sehr gut bekam man ein kleines Text-Bildchen ins Heft gelegt. (Ich habe heute noch eine ziemlich ansehnliche Sammlung… jaja, Deutsch war schon immer mein Fach; beim Dreier in Rechnen wurde mir jedoch fast übel, und die Klasse staunte).
Zum Turnen marschierten wir noch weiter runter in die Talsohle in die Neue Volksschule, außer es stand Freiluftgymnastik auf dem Programm. Beim 50 Meter Lauf auf der Wiese hinter der alten Schule wurde ich ständig von der wieselflinken kleinen Karin geschlagen, was mich ärgerte, da ich die längeren Beine hatte. Wir waren ein bunt gemischter Haufen aus Zugereisten, Bauernkindern und sonstigen Ansässigen.
Damals wurde ich ob meines noch vorhandenen Wienerischen Dialekts leicht verarscht, aber bestaunt, weil ich die Klassenbeste war (oder beneidet, was wahrscheinlicher ist). Der Herr Pfarrer, ich versinke heute noch vor Scham, hielt zum Beweis meiner Religionskenntnisse eine fette Eins in die Runde und verkündete: seht ihr das bis nach hinten? so muss es sein… wahrlich, das trug nicht gerade zur besten Stimmung bei..
Wir haben uns, glaube ich, zur Jungbürgerfeier noch einmal vereint, und dann zu zwei Klassentreffen, wo schon damals Bilder vom Nachwuchs ausgetauscht wurden. Viele hatten noble Berufe und waren auch sonst recht erwachsen.
Warum mir dabei immer das Wort STEIF in den Sinn kommt, weiß ich nicht. Ich hatte immer schon das Gefühl, ich tanzte aus der Reihe in eine eher unseriöse Richtung. Kapitel Berufswahl vielleicht ein andermal.. ist mir zu steif…..