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AutorenbildLady Aislinn

Reitstunden

…um Missverständnissen vorzubeugen: ich meine Reitstunden auf echten Pferden… als mein Zimmer noch mit Pferdebildern vollgepflastert war. Erinnerungen an den Reitstall Enzenberg in Pill/Schwaz.



Damals gab es noch keine Reithalle, aber eine tolle Galopp-Strecke neben der Autobahn. Wir ritten alle ohne Helm, aber dafür mit großer Leidenschaft. Meine Freundin hing teils kreuzhohl im Sattel, und wenn es hieß: ein guter Reiter kehrt immer wieder gerne in die Bahn zurück, seufzten wir abgrundtief, denn wir wollten lieber in die Ferne schweifen anstatt von A nach C zu wechseln (oder A nach B? keine Ahnung mehr).


Vom störrischen Haflinger, der sich nicht bewegen ließ, bis zum übernervösen Gaul, von dem ich kopfüber in die Bahn flog, war alles dabei, was ich reiten konnte. (Dies geschah zur Verteidigung der noblen Hütte aber nicht in Pill. Da suchte der Graf persönlich die geeigneten Pferde für die Reitstunden aus: Ingo oder Susi für Gabi, Tamara für Manu.


Gelernt haben wir beide auf Blacky, einem süßen Pony, das so manchen Anfängerfehler verzieh und als wir noch lange keine Stiefel trugen). Die Auen waren grün, die Wälder dicht, und im Eifer des Gefechts konnte es schon passieren, dass durch den offenen Mund ein pelziges kleines Etwas verschluckt wurde. (Mir graut noch heute).

Es ging über eine oder zwei Stunden, oder über einen halben Tag, meine Kondition musste damals atemberaubend gewesen sein. Trotz Höhenangst wurde mir auch nicht schwindlig, obwohl meine Achtung vor Gäulen mit der Zeit des Heranwachsens immer größer wurde, bis ich lieber in einer (Friesen-) Kutsche fuhr.


Zu schade, dass Friesenpferde damals in Pill noch nicht in Mode waren, ich wäre vor Ehrfurcht versunken, hätte man mir einen zugeteilt.

Ein Hufeisen von Ingo hängt heute noch über meiner Schlafzimmertür.

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