... oder ein abenteuerlicher Theaterabend mit Uwe Kröger
Vor schon ziemlich langer Zeit wünschte ich mir wieder einmal einen Theaterbesuch zu meinem Ehrentage, und da lief (im Jänner) gerade Nostradamus mit Uwe Kröger im Tiroler Landestheater, was mir recht sehenswert erschien. Ich habe mir lange davor in weiser Voraussicht die Karten besorgt und betrat aus diesem Grunde wieder die heiligen Hallen des einst so geliebten Theaters. Ein seltsames Gefühl, war ich doch in jungen Jahren Stammgast hier gewesen, immer voller Erwartung (Stichwort Mardochai, nun gut, das lief in den Kammerspielen). Es war wie eine Zeitreise zurück und ich wieder das junge Mädchen, das aufgeregt auf die Vorstellungen wartete, in der Hoffnung, ER, das Objekt meiner Begierde, möge mich erspähen.
Aber dann waren da nur das eiserne Gitter, das die Eingangshalle vom Inneren des Theaters trennte, und die Dame hinter Glas, die die Karten verkaufte. Sehr desillusionierend irgendwie. Außerdem war ER schon lange ganz woanders, wo, das wusste ich nicht. Ich weiß es bis heute nicht, aber das anfängliche pubertäre Herzklopfen ist ja auch schon verflogen.
Also saß ich dann, etwas misstrauisch zugegebenermaßen, zusammen mit meinem Paps im Parkett, ziemlich weit vorne, ich wusste wohl, es zieht dort ein wenig wegen der Klimaanlage und überhaupt, aber dass es so kalt war, dass man bald den eigenen Atem sah, das befremdete mich dennoch ein wenig. Zusätzlich rauchte und qualmte es von der Bühne, wohl wegen Nostradamus- ohne geheimnisvollen Effekte ging da nichts. Es vermischten sich kühle Zugluft und Rauch zu einem abenteuerlichen Gemisch, das seltsam modrig roch und kalt war (vielleicht stammte der Modergeruch auch von wo anders). Ich fror in meiner sorgfältig gewählten dicken Strickjacke jämmerlich am Allerwertesten.
Exkurs: Aber auch in den Logen wird ziemlich viel klimatisiert, das musste ich zu meinem Leidwesen in der Wiener Staatsoper feststellen. Es war an einem ansonsten sehr unterhaltsamen Ballettabend. Ich war schon eingewickelt in Jacke und Mantel und kam mir vor wie eine Sardine in der sprichwörtlichen Dose, weil ich in der Mitte saß und trotz Kopfverrenkungen ungefähr nur die Hälfte von der Bühne sah. In der Nacht rächte sich meine Erbsen-Mimosen-Blase und schickte mich ca. zehn Mal auf das Hotel-Klo, von Nachtruhe keine Spur... zudem war es so frostig im Hotelzimmer, dass es mich vollständig bekleidet noch abklapperte. Außerdem war ich war so überdreht, dass ich kaum Ruhe fand. (Vorher aßen wir noch eine Kleinigkeit im Cafe der Staatsoper, wo uns eine fröhliche Runde so lautstark unterhielt, dass man kaum sein eigenes Wort verstand. Das war schon ziemlich anstrengend. (Für mich jedenfalls), Und Klima-Anlagen treiben mich schier in den Wahnsinn, ich mag es so gar nicht, kalt angeblasen zu werden.
Aber zurück nach Innsbruck an jenem kalten Wintertag im Januar:
Nach der Vorstellung kam der Clou des Abends: die Tiefgarage meldete einen Defekt, insofern, als der Schranken nicht mehr aufging. Wir saßen im Auto in der Parklücke gefangen, hinter uns Schlangen von Autos, wir konnten nicht vor (das sowieso nicht) oder zurück. Das war nicht eingeplant, aber zum Glück revoltierte meine von der Zugluft schon etwas beleidigte Erbse diesmal nicht. Ich frage mich ernsthaft, ob diese frostigen Zwischenfälle meine zukünftigen Theaterbesuche nicht etwas einschränken werden und warum niemand außer mir so furchtbar angestrengt im Sessel hockte, um der Zugluft zu entgehen.
Inzwischen war es halb elf, und wir standen immer noch in der Tiefgarage, dann verging eine weitere halbe Stunde (wo waren die Techniker? Welcher Oberbanause werkelte da herum?). Zum Glück war es nicht so zugig da unten, aber bis wir daheim waren, zur Ruhe und Schlaf gefunden hatte, ging es auf Mitternacht und noch weiter zu, und mein schöner Geburtstagsabend war ein bisschen im Eimer... typisch: von der Vorstellung selbst blieb mir fast gar nichts im Gedächtnis, nur von dem Drumherum.
Video und Interview mit Uwe Kröger zur Auffrischung (kleiner Gag)
Exkurs:
1. April 1522 - Nostradamus prophezeit das Internet
Erst kürzlich sind neue Prophezeiungen von Nostradamus entdeckt worden. Jetzt ist klar: Der französische Arzt und Seher hat schon im Mittelalter vor dem Internet gewarnt.
In einem Antiquariat in der südfranzösischen Stadt Avignon tauchen 2022 bisher unbekannte Schriften von Nostradamus auf. Sie sind auf den 1. April 1523 datiert - und authentisch. "Ja, seine Handschrift kennen wir schließlich sehr gut", sagt die Geschichtsprofessorin Sabine Thomasius von der Leibniz-Universität Hannover. "Mit der Radiokarbonmethode sind sie auch eindeutig ins Jahr 1523 zu datieren."
Damals ist Nostradamus 19 Jahre alt und studiert in Avignon. In dieser Zeit verfasst er seine ersten Verse, auch "Centurien" genannt. "Die sind dann ja über viele Jahrhunderte im dortigen Papstpalast unter Verschluss gehalten worden", sagt die Historikerin Thomasius.
Hinweise auf Facebook und Twitter
Seine ersten Voraussagen hat der junge Nostradamus genau terminiert: "Und wenn das neue Jahrtausend jung sein wird, so werden sie eigenen Welten schaffen und Ihr werdet Euch verfangen in ihren Netzen!" So stehe es geschrieben "im schaurigen Buch der Fratzen". Für Dr. Werner Weiss, Privatgelehrter aus Witten-Herdecke, ist klar, was damit gemeint ist: "Facebook, Mark Zuckerberg, Metaverse."
Weiter heißt es bei Nostradamus: "Der Mann mit dem Quadergesicht wird Blitz und Donner in Eure Kutschen schicken; er wird gen Himmel fahren und das Zwitschern der Vögelein zu Markte tragen." Auch diese Aussage beziehe sich auf unsere Gegenwart, sagt Weiss, der Nostradamiker ist - also Deuter, aber auch Anhänger des legendären französischen Arztes und Astrologen Michel de Notredame. Gemeint sei "Elon Musk, Tesla, SpaceX, Twitter."
"Trolle des Ostens werden Euch Sinne vernebeln - bis ihr nicht mehr scheiden könnt Verteidiger von Eroberern und Seuche von Verschwörung"
Die Historikerin Thomasius hofft jedoch, dass sich der Fluch des Nostradamus nicht erfüllt: "In Zeiten des Klimawandels, in denen nicht mehr nur obskure Seher das Ende der Welt vorhersagen, sondern leider auch unsere besten Wissenschaftler - da ist es das letzte, was wir brauchen können: ein obskurer Seher, der auch noch recht hat." quelle