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AutorenbildLady Aislinn

Jacko, der Papagei



aufzeichnungen des graupapageis jacko, jahrgang 1999, geschlecht bis dato unbekannt, (beim tippen hatte er wohl probleme mit der großschreibung)


"ambroses vater erstand mich damals in ulm. ob ich ein männchen oder weibchen bin, das weiß nur ich selber. sollte man mich vielleicht nicht besser jacky nennen? (Anm. des Menschen: "Die beste Methode, um das Geschlecht eines Graupapageien zu bestimmen, ist, darauf zu warten, dass er Eier legt, oder eine DNA-Analyse durchführen zu lassen. Die Augenringe von männlichen Graupapageien laufen gewöhnlich spitz zu, während die Augenringe bei den Weibchen meistens rund sind" aus einem Papageienratgeber.... also, was nu??)


ich meine, hab ich denn jemals ein ei gelegt? so ein ganz richtiges? hab ich augenringe??


  • also.... ich kam wie ein kleiner gremlin oder eine gemeingefährliche bestie - eingesperrt in einer mit schloss und riegel versehenen holzkiste - bei den ambrosianern an. vom käfig aus hätte ich eine bessere aussicht auf das gehabt, was mich erwartete (und das war ja nicht so übel).

  • ambroses vater gegenüber verhielt ich mich stets äußerst korrekt, und wenn er seine große nase in den käfig steckte, schnäbelte ich zärtlich mit ihm und zupfte seine nasenhaare zurecht oder auch seinen bart.

  • ich bin mindestens zwei mal ausgebüchst ....stolzbin

  • das erste mal führte mein ausflug in nachbars tanne, und ambrose fing mich mit seiner jacke ein, die er samt meiner wenigkeit dem vater durchs fenster reichte. zum dank biss ich ihn ins ohr (den vater), weil ich keck aus dem wolligen umhang guckte und unbedingt wieder raus wollte.

  • das zweite mal watschelte ich fröhlich in die küche, wo vater beim essen saß und ziemlich verwundert war über meinen besuch, weil mich eigentlich niemand rausgelassen hat. das fenster stand offen, juhu, so konnte ich bei der gelegenheit gleich vor dobermann alexa flüchten! allerdings erwischte mich der hausherr rechtzeitig, derweil sich alexa über sein essen hermachte.

  • gerne nehme ich hie und da ein fußbad im fressnapf, das wasser sollte aber angenehm temperiert sein.

  • die mir gereichten erdnüsse werden sorgfältig nach ihrer qualität aussortiert, manchmal im napf gewaschen und dann prüfend und mit zugekniffenem auge begutachtet.

  • haselnüsse hingegen strafe ich mit verachtung, außer sie stammen vom coppenrath & wiese -geburtstagskuchen oder noch besser von Toffies, aus denen ich sie gekonnt rauspuhle.

  • walnüsse müssen bitte vor verzehr leicht angeknackt werden, den rest schafft dann mein schnabel alleine.

  • auch bei grünzeug bin ich ein bisschen heikel: äpfel und weintrauben tun es leicht. salat? igitt!

  • während heißer sommertage würde ich gern mit zerstäuber und ventilator gekühlt werden, wenn es nicht zu viele umstände macht.

  • wenn vater nicht zu hause war, hing ein vorhängeschloss am käfig - zu sicherheit der restlichen familienmitglieder.

  • mit vorliebe spielte ich im hause ambrose zahnbürste für hunde und katzen. vom käfig aus klappte das vorzüglich, da drohte auch keine gefahr für die katzen, und ich konnte ungehindert und ohne aufsicht schnäbeln, (einmal ausgelassen ist mein größtes vergnügen, katzen zu verfolgen, bis sie kreischend flüchten).

  • nach dem tod von ambroses vater kam ich zu jogi, einem 1a handwerker und großen tierfreund. (der würde sogar eine mücke vor dem ertrinken retten, bei menschen bin ich mir da nicht so sicher).

  • vor kummer über vaters tod verlor ich allerdings einen teil meines brustgefieders, das seitdem nur mehr spärlich, wenn überhaupt, nachwächst.

  • wenn ich will, sage ich "hallo" zur begrüßung, bei tadel "hä?" und bei 'wer ist das?': "jacko"! (no na, wer sonst).

  • leute, ich pfeife euch die bonanza melodie und die von gremlins, kleine monster, diverse andere habe ich auch in meinem repertoire. einmal kurz von dir angestimmt, beende ich sie tadellos.

  • wenn mein jogi etwas hinter seinem rücken versteckt, sind es meist neue spielsachen, auf die ich mich freue wie ein schnitzel (wieder was zum zerlegen!).

  • im geräusche imitieren bin ich spitzenklasse, z.b. telefonläuten oder explosionen und was ich sonst noch aus dem fernsehen aufschnappe.

  • da ich ein bisschen eifersüchtig auf jogis frau bin, wie damen (?) unter sich sind, dann beiße ich schon mal gerne in knöchel oder menschenfersen oder zwicke die katzen, wenn sich nichts anderes anbietet. gemeingefährlich, wie ich bin, locke ich diese flötend an (oder auch kleine hunde), die dann bei meinem anblick und zu meinem größten vergnügen panisch die flucht ergreifen.

  • manchmal wende ich auch diese finte bei fremden menschen an: bitte kopf kraulen, damit ich sie anschließen unsanft zwicken kann (eingeweihte kraulen und flüchten dann).

  • ich fliege auf jogis fingerzeig hin das "manöver". er zeigt in eine richtung oder auf eine bestimmte stelle, die ich dann zielgenau ansteuere. aber anschließend bitte ein leckerli!

  • ach, bin ich doch ein verspieltes vögelchen: ich liebe es, eine große glaskugel durchs zimmer zu schieben und damit zu fußball zu spielen. (ist zwar etwas mühsam, aber einen echten würde ich wahrscheinlich zerlegen).

  • so toll und macht spaß: jogi steckt mich in die jackentasche, und wir fahren gemeinsam auto (wenn ich dürfte, würde ich gerne selber fahren).

  • sagt jogi: "jacko, nest bauen", schlüpfe ich unter das bereitgestellte kissen und brüte wie eine henne (vielleicht bin ich ja eine, weil ich es so gerne mache; und vielleicht kommt ja eines tages doch noch ein ei..).

  • dann spielen wir auch noch "jacko, augen zu", wo ich auf des herrchens kommando so tue, als würde ich einschlafen und wieder erwachen, um anschließend reichlich gelobt und gestreichelt zu werden; huuuuuuuuu!! eulen sind nichts gegen mich, auch andere schlafgeräusche hab ich in meinem repertoire (schnarchen und sägen?, mal fragen).

  • das spiel "jacko, ente" geht folgendermaßen von sich: ich folge jogi ins badezimmer, setze mich auf den wannenrand, während er plantscht und imitiere quietschgeräusche, die einer gummiente alle ehre machen.

  • ich zerlege grundsätzlich alles, was man zerlegen kann: teppiche, kissen oder körbe, wenn ich alleine bin und mir langweilig ist. achtung, wenn es verdächtig still wird! dann bin ich beschäftigt!

  • inzwischen habe ich gelernt, ohne zu fliegen in den ersten stock zu gelangen: ich erklimme die treppen mit meinem schnabel wie ein bergsteiger. hops, hops, hops...

  • mir gereichte weidenäste und wacholderzweige werden sorgfältig zu sägemehl verarbeitet und verteilt.

  • ich kann menschen innerhalb von fünf minuten so gehörig nerven, dass man mich gerne aus dem käfig lässt.

  • ich trinke aus dem gleichen glas wie jogi: saft oder wasser, egal, hauptsache, wir kumpels halten zusammen, wie wär's mal mit bier?

  • na gut, käse tut's auch...

  • um den jogi zu kräftigen, füttere ich ihn mit selbstgemachtem, schnabelfertigem brei, ja nu, ich versuche es halt.

  • warum bin ich eigentlich eifersüchtig auf ambroses mutter? wenn ich sie schon von weitem am telefon höre, mach ich einen höllenlärm, dass einem angst und bang wird.

  • ich glaube, ich wäre schon längst ein tik tok star, halte aber davon nichts, ebenso der jogi, wir sind nicht erpicht auf webpräsenz, weshalb auch (noch) kein foto von mir im www existiert.


und tschüss.......................

Euer Jacko

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