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AutorenbildLady Aislinn

Fata volentem ducunt...

Fata volentem ducunt, nolentem trahunt

"Den Willigen führt, den Unwilligen treibt das Schicksal". (Seneca, Epistulae morales ad Lucilium)



Manchmal scheint mir, im Zeichen des Wassermanns geboren zu sein, birgt so mancherlei Gefahren und Unannehmlichkeiten.

"Sternzeichen Wassermann - Datum, typische Eigenschaften, alle Infos:

Wenn du zwischen dem 21. Januar und 19. Februar geboren bist, gehörst du zum Sternzeichen Wassermann. Wassermänner gelten als sehr individuelle Persönlichkeiten, die sich von Außergewöhnlichem angezogen fühlen und mit denen es nie langweilig wird. Gerne geben sie auch den kleinen Rebellen und gehen Wege, die nicht jeder nimmt.

Typisch für Wassermann-Geborene sind ungewöhnliche Berufe und ein besonderer Kleidungsstil, der sich von der Norm abhebt. Unabhängigkeit und Individualität sind für Wassermänner einfach alles.


Der herrschende Planet des Wassermann ist der Uranus, sein Element die Luft. Was das über die Eigenschaften des Wassermanns aussagt? Er braucht Freiheit und sehnt sich ständig nach Abwechslung, der Überraschungs-Planet Uranus ist vermutlich der Grund für die Unberechenbarkeit vieler Wassermänner. In der Astrologie wird der Wassermann mit dem Symbol zweier übereinander liegender Wellen dargestellt.


Zu den positiven Eigenschaften von Wassermännern gehört, dass sie Menschen so akzeptieren wie sie sind und mit ihrer gutmütigen und originellen Art immer für Unterhaltung sorgen. Falschheit können Wassermann-Geborene dagegen gar nicht ertragen. Haben sie das Gefühl, ihr Gegenüber ist unehrlich, ziehen sich Wassermänner schnell zurück.

Menschen mit dem Aszendenten Wassermann sind freundlich, haben eine soziale Ader, können gleichzeitig aber unnahbar wirken. Typisch für den Aszendenten Wassermann sind auch viele kreative Ideen und ein ausgeprägter Wunsch nach Freiheit und Ungebundenheit". pro7.at


Also ich kann bezüglich der o.g. "Abwechslung" Einiges beisteuern:


In der Schule wechselte ich von der Vorzeigeschülerin zur Abstiegskandidatin (wegen Mathe). So ein Zwischending hat es bei mir noch nie gegeben.

Ich hatte einst Schauspielunterricht, weil mich eine gewisse Gretel Fröhlich als begabt einstufte (und ich damals meinem Schwarm, einem Schauspieler, so nahe wie möglich sein wollte, auch wenn es das nicht im Geringsten war, denn der Unterricht fand Samstag nachmittags statt. In meiner Hoffnung, ihm zu begegnen, nahm ich so manche Busfahrt auf mich, und das will etwas heißen!) Er trudelte höchster Wahrscheinlichkeit nach erst abends ein, wenn überhaupt. Emo Cingl hatte so manch Skurriles im Unterrichts-Repertoire zu bieten, was ich recht anstrengend fand (und wenn sich einer noch dazu frech äußerte: "bist du modern verheiratet?" dann wurde ich leicht stinkig.) Also das Kapitel war nach drei Monaten (durch und für mich) abgeschlossen, und Herr Cingl meinte freundlich: "Wenn Sie was fürs Theater machen wollen, kommen Sie als Besucher." Na toll... (modern verheiratet ist das Synonym für Augenringe, also dunkle Augenschatten, falls das jemand noch nicht weiß :) "Om mani padme hum!"


Das MTA-Studium schmiss ich nach zwei Jahren, weil mir der medizinische Stoff als bekennender Hypochonder immer unheimlicher wurde Das Handwerkliche war ja recht toll und einfallsreich (und ich war zu meiner Verteidigung ziemlich gut), aber leider waren die medizinischen Prüfungen eher mühsam. Immerhin schloss ich Freundschaft mit zwei lieben Mitschülerinnen, aber die Verbindung brach danach bald ab. Klar. So wie jene von der Schule. Wahrscheinlich war ich ihnen zu anstrengend....


Der Umstieg auf Studienrichtung Biologie nahm bereits nach zwei Monaten ein Ende. (Ich kam kaum über die Einzeller hinaus). Immerhin lernte ich, wie man richtig und zum ersten Mal Kaki essen konnte, dank einer netten Mit-Studentin. Und da wären dann noch die Germanisten ...


Eine Mansardenwohnung wurde zwar gehegt und gepflegt, aber nach wenigen Jahren verhökert, da sie sich im Winter durch den damals noch üppigen Schneefall verdunkelte und keine Sicht nach außen bot. Dafür war es im Sommer heiß und unerträglich.

Ich hängte ständig Bilder um und änderte Polster und Teppiche, da das Möbelrücken eher beschwerlich war und Neuanschaffungen teuer. Ich wollte damals unbedingt grüne Wände, oder türkis, ich konnte mich nicht so recht entscheiden. Heute tendiere ich eher zu beigem Anstrich und allgemeinem Minimalismus, damals zierten etliche Löcher die weißen Wände, und im Abstellraum stapelten sich die ausrangierten Polster. Es sah aus wie in einem Antikladen, in dem ständig umgeräumt wurde.


Die Männer wurden in meiner Jugendzeit ab und zu (eher häufig) gewechselt, da ich sie noch immer verglich mit meinem Schauspieler-Schwarm. Klar, dass keiner an ihn heranreichte. Sehr anstrengend, das Ganze.... (was einem da von der Partnervermittlung vermittelt wurde, grenzt an Sadismus).


Ich lernte Stutenbissigkeit und neidische männliche Mitarbeiter kennen, was nicht eben mein Zutrauen in solide Arbeitsverhältnisse verstärkte.


Wie kann man es 30 Jahre lang in der gleichen Firma aushalten? Beneidenswert. Oder feig, etwas Neues zu beginnen? Ehrlich gesagt habe ich gar nicht gezählt, wie viele Bewerbungsschreiben ich abgeschickt habe. Am schnellsten erledigt waren einige Eintages-Versuche (unter anderem im Sekretariat des Theaters, und ich "soll mich doch ein wenig schminken!" - laut Intendant) oder einen Tag lang Tabellen erstellen in einer mir zuvor vertrauenserweckenden Stelle (mit Zahlen! Das Endergebnis stimmte nie, was meine Flucht beschleunigte). Der ständig mäkelnde Chef und ein etwas zudringlicher Mitarbeiter im Fast Food-Restaurant machten meinen Abgang ebenso leicht.


Das Medizinische ließ mich zwar nie ganz los (zu meiner Verwunderung war doch Etliches hängen geblieben) und verhalf mir zu manch interessanter Stelle, am längsten hielt ich fünf Jahre durch.


Typischerweise fing ich etliche Sachen an zu stricken, sticken oder häkeln. Die Fragmente habe ich eines Tages entsorgt. (Manchmal häkle ich noch kilometerlange Schals, um mich zu entspannen und beglückte sämtliche Familienmitglieder und auch ein paar Bekannte.)


Ich unterhalte Menschen nicht mit origineller Art, und mit der sozialen Ader sieht es auch eher schlecht aus. Freundlich? Nur wenn ich will...


Therapeuten wurden versucht. Gewechselt, dann gemieden.


Will mich eigentlich noch jemand??

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