"Englische Geschichte"
Hast du viel gelernt? war meine Standardfrage an eine Kollegin vor Schularbeiten und/oder Tests. Nein, natürlich nicht… eh klar. Was zur Beruhigung dienen sollte, war glatt gelogen. Wer lässt sich schon gerne in die Karten schauen? Jedenfalls war ich ein bisschen unruhig, weil ich den vorherigen Tag nicht über den Büchern verbracht hatte. Ich war eigentlich nicht besonders fleißig, und wenn mir der Stoff nicht von selbst zufiel, ließ ich schon mal gerne die Zügel schleifen. Von der Vorzugsschülerin zum Abstiegskandidaten in Mathe und Latein, welch ein grauenvolles Schicksal.
Welche Enttäuschung für den KV, für den samtäugigen Mathematiker, ab und zu auch für die schöne Geografie-Pädagogin, die wie eine Königin dozierend durch die Reihen schritt. (Soweit ich mich erinnere, genossen wir einige Lehrkörper abwechselnd in Geographie).
Noch heute reise ich nicht gerne, also warum plagte man mich mit fernen Gegenden und Galaxien, der Aufbau von Alpen oder Dolomiten interessierte mich auch herzlich wenig. Außer England war damals nichts für mich von Bedeutung, was den Globus betraf. (obwohl es die englische Geschichte auch in sich hatte. Das war aber wieder ein anderes Kapitel, sich all die geschichtsträchtigen Zahlen zu merken, weil, wie gesagt, mit den Zahlen stand ich auf Kriegsfuß.)
Dafür befinden sich auf meinem Lieblings-Bücherregal fast alle Werke von Philippa Gregory, die es ja bekanntlich mit dem englischen Königshäusern hatte, ein paar dicke Wälzer über Heinrich VIII, Elizabeth I, Mary Stuart und den Stammbaum der Plantagenets, Yorks, Lancaster und Tudors. Ich kenne sogar jemanden, der die Königslinien auswendig runterradeln konnte.
Auch die Romane von Rebecca Gablé (Künstlername der deutschen Schriftstellerin Ingrid Krane-Müschen), insbesondere die Waringham-Saga habe ich an die 5x gelesen. (ihre historischen Romane sind sehr empfehlenswert!)
Und den Heiner sowie andere englische Könige malte ich im Schulbuch liebevoll aus, da war ich schon immer gut im schulischen Multitasking.