"Französisch und so weiter"
“Pardonnez vous, Monsieur, le bus était en retard.”
Das war wohl der Satz, den wir am öftesten hörten bzw. benutzten, wenn wir wieder einmal zu spät in der ersten Stunde eintrudelten (Französisch im "Sprach Labor"). Wie schon erwähnt, mochte ich es nicht so gerne, wenn ich abgehört wurde und mir grauste vor den Kopfhörern. Unser Pädagoge war eigentlich immer gut aufgelegt, er sprach lupenreines Französisch mit dem richtigen gutturalen Sound und brachte uns soweit, dass wir sogar eine Unterhaltung führen konnten.
In Geografie war er relativ streng, wir mussten in Windeseile den erwünschten Ort im Atlas anzeigen, da verstand er keinen Spaß. Das war ziemlich stressig, und wie schon erwähnt, hatte ich es nicht so mit der Geografie, schon damals musste ich nicht unbedingt ferne Länder mit exotischen Namen bereisen. Ich war zufrieden mit meinem eigenen Bett und Essen. Montezumas Rache musste auch nicht unbedingt sein, abgesehen von den Unannehmlichkeiten einer langen Reise, einem unbequemen Nachtlager, Hitze, Sonnenstich, Erfrierungen, Blasenentzündung…. etc.
Zurück zum ursprünglichen Thema. Frankreich war mir ebenso fremd wie Vorarlberg, aber ich liebte den noblen Akzent der “Sprache der Liebe”. Ich hätte gerne mehr davon behalten, aber ich könnte heute nicht mehr die einfachste Abhandlung über ein Wochenend-Abenteuer schreiben- damals mit dickem Handwörterbuch.. bis man da eine Seite gefunden hatte, vergingen 5 Minuten-, geschweige denn zu konversieren.
Und bei der französisch Matura würde ich mit Bomben und Granaten durchfliegen. Aber nicht nur Französisch, auch Mathematik ist mir immer ein Rätsel gewesen und geworden– sinus, cosinus, tangens, was ist das bloß? Hatten wir das jemals auf dem Stundenplan? Italienisch versteh ich noch recht gut, mit der Unterhaltung hapert es aber ein wenig. Und die gelben Reclam-Heftchen stehen säuberlich geordnet im Kasten und wurden seit der Schule nicht mehr benutzt. Einzig und allein das Englische habe ich "improved". Darauf bin ich schon ein bisschen stolz.
Die Anekdote: Irgendwann während des Französisch Unterrichts wurde mir irgendetwas eingesagt, aber ich tat so, als sei ich taub, was der Pädagoge auch gleich zur Kenntnis nahm mit den Worten “entweder kannst du gut schauspielern, oder du bist schwerhörig. Ich höre das bis hierher”.
Ach, sagte ich, hören schon, aber verstehen tu ich nix. (ich konnte immer schon gut lügen, ohne rot zu werden).