In memoriam Univ.-Prof. Dr. Achim Masser
Obwohl ich manchmal während eher langatmiger Vorlesungen der Profaxe Moser, Doppler, Bauer, Putzer etc.... beinahe jede Mitschrift mit Ornamenten (so in der Art Jugendstil) verzierte, hinderte mich dies nicht daran, dem Vortragenden doch mit einem Ohr zu lauschen. Aber wahrscheinlich waren meine Mitschriften dadurch etwas krude, weil ich bei Prüfungen immer irgendwie den Faden und die Übersicht verlor. Mit einigem Geschwafel rettete ich mich dennoch vor dem Komplett-Absturz.
Am liebsten waren mir schon damals die Fächer Mittelhochdeutsch (auch Althochdeutsch) oder die stets erheiternden Proseminare mit Prof. Masser und Prof. Siller.
Prof. Masser schwebte stets mit Schwung und einem Lächeln in den Raum, mit einem Stapel Skripten unter dem Arm (ich habe gelesen, dass er sogar mit einem Lächeln von dieser Welt gegangen ist), außerdem hatte er immer einen flotten Spruch parat.
So z.B., als ich eines schönen Seminar-Tages mit knöchellangem Rock und einem breiten Ledergürtel fast zugleich mit ihm etwas verspätet den Seminarraum betrat, (gemeinsam mit meiner Studienkollegin, die sich immer nobel in Designerklamotten hüllte), und er erheitert bemerkte: "Ich denke, da haben Sie Ihren Keuschheitsgürtel nicht rechtzeitig schließen können..." (oder so ähnlich). Logischerweise ging es im Seminar dann um Siegfried und Brünhilde..
Und natürlich trug ich diese Kombination Rock/Gürtel nie wieder (da war ich sehr heikel).
Möge er in Frieden ruhen, und auch alle anderen Profs, die nicht mehr unter den Lebenden weilen.