Ein Märchen zum Schmunzeln
"Und es gibt sie doch, die Marsmenschen", lachte der alte und schon etwas senile Großvater zahnlos und ließ sich zum Beweis mit dem seltsamen Besucher im silbernen Raumanzug ablichten.
"Das ist dein Enkel, der spielt dir wieder einen Streich", erwiderte der Vater, "es gibt doch keine Marsmenschen. Du brauchst wirklich eine Brille!"
"Das soll mein Enkel sein? Und woher hat er bitte dieses seltsame Gewand? Außerdem fehlen ihm vier Finger."
"Frag ihn doch was", schlug der Vater vor. "Mal sehen, ob er dich versteht. Wenn ja, ist es dein Enkel, wenn nein, ist er es auch, aber er will nicht reden, weil er einen Marsmenschen spielt."
Der Großvater kratzte sich am Kopf und überlegte ein bisschen. "Sag mal, mein Junge, woher kommst du denn?" wollte er schließlich wissen, "du bist doch mein Junge, oder?"
Der silberne Kerl sah ihn fragend an und seine Fühler am Helm zitterten leicht.
"Jetzt übersetzt er wohl in unsere Sprache," lachte der Vater scherzhaft, aber der Besucher legte nur fragend den Kopf zur Seite und schwieg.
"Langsam könntest du mit dem Spielchen aufhören," sagte der Vater nun etwas strenger. "Und wo hast du überhaupt die Sachen her? Etwa gestohlen?"
Die Fühler zitterten heftiger, aber es folgte nur wiederum nur Schweigen. "Willst du wieder nach Hause?" wollte Großvater mitfühlend wissen, es summte und piepte irgendwo, und der Silberne plötzlich rollte mit den Augen.
"Was soll denn das nun wieder?" fragte der Vater. "Bei dir piept's wohl wirklich?"
Plötzlich schien das ganze Haus zu beben und zu erzittern, und das undefinierbares Summen verstärkte sich.
"Sie kommen, sie kommen!" rief Großvater aufgeregt, und der Kleine legte wie zum Abschied seine Hand dorthin, wo Menschen ihr Herz haben. So plötzlich, wie er gekommen war, löste er sich vor ihren Augen in Luft auf, als würde er von Scotty auf ein Raumschiff gebeamt.
Der Mund des Vaters stand immer noch weit offen, als der Großvater wissend nickte:
"Und du, mein Sohn, gehst dir jetzt eine Brille kaufen..."