top of page
AutorenbildLady Aislinn

Anglophilie und Anglomanie

Musste eine Art von Virus sein, eingefangen in der Schulzeit und mitgeschleppt im Laufe meines Lebens (durchaus im positiven Sinn), was schwer zu übersehen ist anhand meiner posts :)



Es schien damit angefangen zu haben, dass ich die Geschichte von Heinrich VIII ungeheuer spannend fand, damit verbunden der erwähnte England-Aufenthalt und der Besuch von Windsor und anderen coolen Touristenmagneten. Als Kind eines Binnenlandes und später der Alpen empfand ich die enorme landschaftliche Weite der Insel und den Meeresblick einfach erhebend und erleichternd.


Erleichterung, aus den Mauern der vor meinem Fenster aufragenden Berge entkommen zu sein, und sei es nur für ein paar Wochen. (vergleichbar mit dem Gefühl beim Verlassen des Alpenlandes Richtung München, auch wenn dort kein Meer in Sicht ist. Allein der Anblick von weiten Wiesen und Wäldern und hie und da ein verstreutes Dörfchen vermögen mein verkorkstes Gemüt zu besänftigen. Auch die Reise Richtung Osten, vorbei am Chiemsee, ein halbes bayerisches Meer, ist stets ein wunderschönes Erlebnis).


Im Laufe der Zeit entwickelte ich ein beinahe manische Verehrung für die Insel, wohnten doch dort allerhand verschrobene Leute mit wunderlichen Einfällen, angefangen von der Zubereitung von Frühstückskuriositäten bis zur Steigerung von Alltagssituationen ins Grotesk-Absurde durch Rowan Atkinson oder John Cleese & Co, Hugh Laurie oder der Königlichen Familie.

Dass sie meist aus der Reihe tanzen, auf der falschen Seite fahren, den Brexit links liegen ließen oder einst eine nicht ganz umstrittene Weltmacht waren, kann man überdenken und diskutieren, ändert aber nichts an meiner Hingabe.


Könnte ich jetzt übersiedeln, ich würde mir die Südküste aussuchen, mit einem netten kleinen Cottage plus englischem Gärtchen, der Regen macht mir nichts aus, im Gegenteil, ich finde ihn romantisch, auch den Nebel, wenn er nicht zu lange andauert. Aber selbst das macht das kuschelige Cottage noch kuscheliger. Am Kamin unter der Karo-Schottendecke und einem Irish Setter zu Füßen.

Ich würde nach London reiten oder doch eher radeln und durch Notting Hill streifen und in einer Bar auf Rufus Sewell treffen (und vor Schreck zur Salzsäule erstarren). Aber das habe ich glaub ich, schon mal geschrieben. (Worin man meine Manie erkennt….)


Äußerst seltsam finde ich in diesem Zusammenhang, und das bemerke ich schon seit längerer Zeit, beginnen sich Gedanken, gleich welcher Art, in meinem Kopf zuerst meist auf Englisch zu formieren, oder zumindest in Bruchstücken. Sei es durch die Beschäftigung mit dem meist englisch-sprachigen Internet (wo ich herumsurfe), oder sei ich die Reinkarnation und/oder Abkömmling dieser faszinierenden Gattung, womöglich aus dem Mittelalter.

Auch bei schottischem Dudelsack oder irischem Stepptanz bekomme ich stets wohlige Gänsehaut, und englische Schauspieler sowie Könige zählten immer schon zu meinen Favoriten.


In diesem Sinne….God save the King!

bottom of page