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AutorenbildLady Aislinn

Alexa

nein, nicht die, welche... ihr wisst schon.. "mach mir das, mach mir jenes..."

nein, Alexa war der Lieblingshund von Ambrose, also eigentlich eine Hündin, klar, und zwar eine liebe, große und ganz und gar "undobermännische" Dame....



.....das Foto links ist ein Symbolbild, da kein geeignetes von Alexa zur Stelle war, sondern auf einem alten, verunfallten Handy flöten ging. (Man sollte immer alles doppelt und dreifach speichern, gell?:)


Lexa hatte Schlappohren, im Gegensatz zu dem fotogenen Exemplar auf dem Bild. Sie hatte zwar keine Stehohren, aber eine kupierte Rute, und wenn sie ihrer Freude Ausdruck verlieh, wackelte sie mit derselben und mit ihrem ganzen Hinterteil gleich mit. (Eigentlich wackelte der ganze Hund, habe ich mir sagen lassen...)


Über Lexa gibt es einiges zu erzählen: sie war die erste Frau, die neben Ambrose im Bett schlief, und das tat sie bevorzugt in Löffelchen-Stellung und so lange, bis ihr Herrchen auch ausgeschlafen war, vorher ging sie weder Pipi noch weckte sie den Langschläfer aus seinen süßen Träumen. Und im Winter diente sie auch als Wärmflasche. So sehr und so zahm hing sie an ihm und seiner Familie.


Weniger erfreut war sie jedoch an den anderen Haushunden, einer Terrier-Dame namens Jenny, mit der sie einige Raufereien ausfocht und sie dabei auch schüttelte wie Frau Holle ein Kissen, bis die Unterwolle in Wölkchen im Garten umherschwebte. Ernsthafte Verletzungen trugen beide aber nicht davon, Lexa wollte damit wohl etwas handgreiflich ausdrücken, wer der Herr, bzw. die Dame im Hause war. Nach einem kurzen Rüffel ihrer Menschen ließ sie aber auch von dieser schlechten Gewohnheit ab, und ab da war die Rangordnung festgelegt. Auch zwischen Collie Angelo und Lexa. Man tolerierte, aber liebte sich nicht unbedingt.


Zum Glück war sie fremden Menschen gegenüber eher scheu und gar nicht angriffslustig. Da sie recht groß gewachsen war, hatten die Leute dennoch vor ihr einigen Respekt, wenn sie mit Ambrose nach draußen ging. Er, in Schwarz gekleidet, lässig mit einer Zigarette, Lexi daneben, imposant wie eine Dogge, aber nicht besonders wuchtig und mit einer rosa Schleife am Halsband (manchmal auch an den Schlappohren), wie um zu zeigen: halt, wir sind nicht gefährlich und beißen nicht (und wenn, dann nur einmal, aber heftig!).


Können Münsterländer eigentlich gefährlicher als Dobermänner sein? Es trug sich zu, dass Lexa ihr Herrchen vor dem Angriff eines solchen bewahrte, fragt mich nicht, wie. (Dabei mag ich die Münsterländer eigentlich recht gerne. In meiner Nachbarschaft lebte einst einer, und der fiel höchstens durch sein lebhaftes und oft störendes Gebell auf. "zuverlässig, intelligent, kinderlieb, agil".. steht im Internet. Allerdings ist er, der Münsterländer, auch ein Jagdhund und als solcher vielleicht nicht gut zu sprechen auf offensichtliche und auch mancherorts gelistete "Kampfhunde" wie Dobermänner.)


Aber warum wollte er auf Ambrose los, dieser Münsterländer? War ihm sein Outfit nicht genehm? Hatte Alexas Herrchen ein rotes Tuch um den Hals? Also, wenn sich zwei Hunde verbeißen, möchte ich nicht unmittelbar dabei sein. Ich habe es einmal erlebt, die Besitzer standen dem Kampf-Knäuel machtlos gegenüber.


Information am Rande: Eigentlich wurde der Dobermann von Friedrich Louis Dobermann (1834–1894) gezüchtet, um seinen Dienst als Schutzhund zu leisten. Daher wurden dem Dobermann Rute und Ohren kupiert, um sie im Falle eines Angriffes schlechter packen und festhalten zu können. (schlaues Internet)

Ach Alexa, darüber konntest du nur milde lächeln....


Lady Alexa lag stets mit verschränkten Vorderpfoten majestätisch auf dem Boden, machte um Pfützen und Schmuddel einen großen Bogen und gab manierlich Pfötchen in Erwartung eines Handkusses. Außerdem benützte sie spezielles Hundeparfum aus der Tierhandlung, um des Herrchens Nase im Bett nicht allzu sehr zu strapazieren. Sie besaß tiefes kehliges Gebell, von dem sie aber nur selten Gebrauch machte, ich kann mir vorstellen, dass es für Besucher oder Passanten sehr einschüchternd klingen musste, als befinde sich wirklich mindestens ein Kampfhund im Hause.


Lexa, die verschmuste "Kampfhündin" saß auch gerne aufrecht und erwartungsvoll wie eine Statue neben Ambrose's Schreibtisch und ließ sich die Schlappohren bearbeiten, auf und ab und kraulen und massieren, stundenlang.

Kehrten Ambrose und Lexi nach einem etwas längeren Gassi-Gang nach Hause zurück, war dies unüberhörbar für sämtliche Bewohner, denn Lexa fiel wie ein gefällter Baum schlagartig zur Seite auf den Boden, dass es nur so polterte. "Aha, da kommen sie, total k.o." Es ist mir leider nicht bekannt, ob und wie Ambrose seiner Erschöpfung Ausdruck verlieh. :-)


Zum Schluss noch die Pfälzer Leberwurst-Anekdote: nur einmal wurde Ambrose so richtig stinkig, als sich Alexa sofort auf seine zu Boden gekullerte Leberwurst stürzte und in einem Stück verschlang, da nützte auch sein beherztes Eingreifen nichts, welches auch blutig enden hätte können. Lexi durfte eine Nacht nicht im Bett verbringen und wurde mit Missachtung bestraft. Da sich die Pelle am darauffolgenden Tag von selber den Weg ans Tageslicht bahnte, war alles wieder im Lot und Ambrose versöhnt (und erheitert).

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