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35 Jahre Kurier-Freizeit

Aktualisiert: 11. Apr.

Als getreue und langjährige Kurier Abonnentin und Leserin der wöchentlich erscheinenden Freizeit möchte ich mich den vielen Gratulanten anschließen, obwohl das eh keinen interessiert, falls er das überhaupt zu lesen bekommt... (und wenn doch, dann bitte mit Augenzwinkern)



...zugegeben, manchmal zwinkere ich auch mit den Augen, wenn Photoshop mal in die Hosen ging oder der Verfasser eine Brille brauchte (die (Un-) Sitte des digitalen Verschönerns betrifft ja mittlerweile bereits fast alle Hochglanzmagazine). Die Hungerhaken auf der Modeseite bedürften ebenfalls einer Korrektur. Nicht jeder ist mit Kleidergröße 36 "gesegnet". Wie wäre es mit einer Spezialausgabe für Mollige?


Ok, genug genörgelt. Das Magazin ist eh super. Auch wenn ich sehr viel über Küchen und Badezimmer informiert werde, was ich eigentlich nicht benötige. Aber Werbung muss sein, schließlich druckt sich so ein Magazin nicht von alleine. Die Glossen von Tartarotti & Co. jedenfalls amüsieren mich gleichermaßen wie mich das Layout immer wieder fasziniert. Und der geniale Karikaturist Michael Pammesberger sollte einen Fix-Platz bekommen, nicht nur als Urlaubsvertretung und in der Tageszeitung... .)


Was werden wir in 35 Jahren machen?


Also wenn wir noch leben sollten: ich hab echt keine Ahnung. Werde ich eine verschrobene alte Nörglerin? Oder eine zweite Iris Apfel? Stoppt der Rasenwuchs dann von alleine, ich meine, wirklich alleine, wenn der im Grünen integrierte Sensor meldet: habt acht...? Besitzen wir einen Zwetschkenpflücker-und Einkoch-Roboter? Die lästigen Hausarbeiten erledigt eh schon lange ein ferngesteuerter R2D2. Die Betuchten erhalten den goldenen C3PO.


Der PC schaltet sich von alleine ein, wenn ich den Raum betrete, und Youtube hat sich so lange mit Musikvideos herumgeschlagen, dass ihm schlecht wurde. Das Essen kocht sich ebenfalls komplett von selbst, wenn ich den Wunsch in einen Kochautomaten eintippe. Der Kühlschrank hat schon lange vorbestellt, und das Essen kommt per Drohne und durch eine automatische Klappe wie in Raumschiff Enterprise (die lustigen Farben der Mahlzeiten inbegriffen). Apropos Farbe: Ich färbe meine Haare schon lange nicht mehr und lasse sie auf Jane Seymour-Maße wachsen, die leider von und gegangen ist, wenn es in 35 Jahren soweit ist. Höchstens es gibt das vielgepriesene Wundermittel, mit dem man 200 Jahre alt wird, dann dreht sie mit Joe Lando die 500. Folge von Dr. Quinn und hat inzwischen reichlich Nachwuchs produziert, ohne die üblichen anstrengenden Begleiterscheinungen einer Geburt.


Man hat Mr. Spock geklont und setzt ihn bei der Entwicklung neuester BMW-Raumschiffe ein. Das Autofahren hat sich erledigt, weil man per Flugverkehr von einem Ort zum anderen reist, was die Arbeitslosen beschäftigt und den Führerscheinlosen zugute kommt. Die Vehikel parken auf den Hausdächern und werden mit Sonnenenergie gespeist, welche 12 Stunden pro Tag verfügbar ist. Mindestens zehn Personen haben in einer Drohne Platz, weil sie vor Beginn der Reise auf handliche Länge geschrumpft und vor dem Aussteigen wieder auf Normalgröße gezurrt werden. Regen wird künstlich hergestellt, ebenso Trinkwasser. Das Plumpsklo wird reaktiviert und zur Düngung von 10-stöckigen Gemüseplantagen eingesetzt. Oder sie haben endlich das Geheimnis von Scotties Beamen gelüftet. Die Beam-Kabinen werden erst im Aufbau begriffen sein, da nicht jeder die sensationellen Kenntnisse von Mr. Scott besitzt. Es gibt endlich ein Medikament, das die Zähne nachwachsen lässt. Die arbeitslosen Zahnärzte werden zur Überwachung der Schrumpfung eingesetzt. Oder jener zur präzisen Zusammensetzung der menschlichen Moleküle nach dem Beam-Vorgang, welcher sich noch im Anfangsstadium befindet und teils kuriose Ergebnisse erzielt.


Was habe ich vor 35 Jahren gemacht?

Hm, mal nachdenken. Bin von der Uni zum Bus hin und retour gerast, weil ich noch immer keinen Führerschein hatte. Das Essen wurde mir von der Mama serviert, die auch die lästigen Hausarbeiten übernahm. Vater trat seine wohlverdiente Pension an und wusste nicht, was er mit der freien Zeit anfangen sollte. Bis er die Freizeit entdeckte und zu rätseln begann (worüber, weiß nur er, aber mit Sicherheit auf der Knobelseite).


Was machte ich mit 35 Jahren?

Ich habe mir das erste Mal die Haare schneiden lassen (auf Bubikopf-Länge) und violett gefärbt. Das Studentenleben war längst vorbei, ich bin in einem Job gelandet und lernte viele nette Busfahrer kennen.


Liebe Freizeit, ich wünsche dem gesamten Team weitere 35 Jahre (mindestens) zu unserer guten Unterhaltung!

Ihr habt mir etliche Muße-Stunden beschert. Und meine Muse befeuert....



Mit freundlichen Grüßen G.B. Bowman


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Erstellt mit Wix.com

Kontakt: Lady Aislinn

email: LadyAislinn@women-at-work.org

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